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Wo stehen wir aktuell im 110kV Projekt?

Die Netzbetreiber (Linz Netz und Netz OÖ) planen nach wie vor, ihr Freileitungsprojekt im ersten Halbjahr 2024 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Amt der OÖ Landesregierung einzureichen. War auch so zu erwarten. Tatsache ist aber, dass die Projektanten noch mit so manchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Zum einen gibt es die schwierige Strecke „durch“ Schenkenfelden. Der Planungsspielraum ist dort sehr begrenzt. Auf  der bevorzugten Trasse befindet sich ein wohl einzigartiger Vogelzug-Korridor, der sich mit einer Freileitung nicht gut vereinen lässt.
Daher wollen die Netzbetreiber jetzt offenbar eine andere Gruppe in Mitleidenschaft ziehen – die dort lebenden Menschen. Ihnen will man die geplante Freileitung einfach vor die Häuser bauen (ohne Rücksicht auf die möglichen gesundheitlichen Folgen).

Zum anderen geht es vielfach noch um Zustimmungserklärungen für die Zufahrtsstraßen zu den Mast-Standorten. Liebend gerne hätten die Netzbetreiber die Erlaubnis, bestehende private Zufahrtsstraßen für ihre Baufahrzeuge zu verwenden. Aber auch kurze vorübergehende Stichstraßen für die Bauzeit – von einer öffentlichen Straße aus zum Mast-Standort – würden sie mehrfach gerne errichten dürfen.
Stimmt der betroffene Grundbesitzer nicht zu, können die Netzbetreiber nur entlang des Servitut-Streifens von einem Mast zum nächsten eine Straße bauen. Natürlich müssen diese Baustraßen auch wieder rückgebaut werden. Außerhalb der Leitungstrasse sind keine Enteignungen möglich.

Einem Grundbesitzer hat die Netz OÖ für eine Zufahrtsstraße zum Maststandort € 1.000 (!) angeboten. Für eine Strecke von rund 180 Metern, davon 120 Meter außerhalb des Servitut-Streifens. Solche Angebote sind wohl eher eine Beleidigung als ein seriöses Angebot.

Hinsichtlich des zwischen Landwirtschaftskammer  und  Netzbetreibern ausgehandelten Dienstbarkeitsvertrages besteht sowieso in den nächsten Monaten kein Handlungsbedarf. Eine konkrete Auseinandersetzung damit macht erst nach rechtskräftiger Entscheidung des UVP-Verfahrens einen Sinn. Schön, dass der Vertrag in diese Richtung formuliert wurde.
Sicher werden einige Grundeigentümer den Instanzenzug vor das Bundesverwaltungsgericht gehen. Man kann daher jeden Mitarbeiter der Netzbetreiber, der mit dem Dienstbarkeitsvertrag vor der Tür steht, auf einen Termin frühestens im nächsten Jahr vertrösten.

Abgehandelt wird das UVP-Verfahren von meist weisungsgebundenen Beamten der OÖ Landesregierung. Ist der ein Schelm, der denkt, dass da Einfluss genommen wird?

Für uns geht es vor allem um das Sammeln von Fakten und Argumenten für ein Erdkabelprojekt und gegen das aberwitzige Freileitungsprojekt. Wer dazu etwas beitragen möchte, kann sich jederzeit gerne bei uns melden.

Sollten die Netzbetreiber und ihre politischen „Hintermänner“ uns tatsächlich „niederringen“ – wovon wir allerdings nicht ausgehen -, dann wird es einen Plan B geben.
Wir werden die Leitung schon noch unter die Erde bringen!

IG Landschaftsschutz Mühlviertel – Rudolf Niederwimmer

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Ein Gedanke zu „Wo stehen wir aktuell im 110kV Projekt?

  1. Leider das stärkste „Argument“, das die Netzbetreiber für die landschaftsschädigenden Gittermasten haben, ist Geld!
    Das verwenden die Vertreter als Lockmittel für die ein oder andere Zustimmung!
    Erst gibt es ein unakzeptables „Angebot“ einer einmaligen Entschädigung, dann kommen sie freundlich auf die Betroffenen zu und bieten dann doch jährliche Entschädigungen an!!! Immer mit dem Argument,“…wenn Du nicht unterschreibst bekommst Du weniger!!??
    Nun hat man aber schon im Almtal und im Innviertel gesehen, dass sie die Unterschriften eigentlich gar nicht benötigen, denn das Land OÖ kommt dann mit einer Zwangseinräumung😶
    Meines Erachtens eine sehr zweifelhafte Methode, die hier zur Anwendung kommt🤔
    An alle politischen Vertreter, was sagen sie zu dieser Vorgehensweise, besonders da es jedem erlaubt ist, für die Verlegung unter der Erde zu sein!!??
    Ich kann Netzbetreiber, Politik, und Medien nur bitten neutral zu bleiben, und jene die für Erdkabel, für Landschaftserhalt..sind, nicht als Leitungsgegner oder Verhinderer von Betriebsansiedelungen zu bezeichnen!
    Wir leben in einer Gesellschaft, Politik, Konzerne und Bürger. Die Lösung mit der alle leben können heißt Erdkabel!

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