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Klimafitte Wirtschaftspolitik oder doch nur RETRO-Chic?

Klimafitte Wälder – klimafitte Landwirtschaft – klimafitte Stadt …“
Klimafitness-Begriffe werden uns von Wissenschaft und Wirtschaft täglich näher gebracht. Auch klimafitte Infrastruktur ist zumindest fallweise ein Thema, leider aber nicht die Stromnetz-Infrastruktur. Dazu schweigt sich die Politik leider aus.

Die Netzbetreiber bejammern die hohen Kosten, die Stürme verursachen und tun dagegen – nichts. Der August-Sturm (oder wohl eher ein Stürmchen mit angekündigten 100 km/h) hat es in sich gehabt. „Wir haben bei den letzten beiden Gewitterereignissen mit Schäden im Bereich von 700.000 bis 800.000 Euro zu rechnen, über das gesamte Versorgungsgebiet gesehen“, so Wolfgang Denk von der Netz OÖ GmbH. https://ooe.orf.at/stories/3221692/

Die beste Lösung, der heraufziehenden immer größer werdenden Unwettergefahr zu begegnen wäre natürlich, die Netz-Infrastruktur unter die Erde zu verlegen. Alleine die zukünftige Kostenersparnis bei der Störungsbehebung nach heftigen Unwettern würde allfällige höhere Kosten für eine Erdverkabelung rechtfertigen. Nur, die Energie AG und in ihrem Schlepptau die Linz AG getrauen sich nicht, so mutig in Richtung Klimafittness voranzuschreiten.

Schon vor 2000 Jahren schrieb Paulus von Tarsus: „Prüft aber alles und das Gute behaltet.“ Schade, dass die Landes- und Stadt-Netzbetreiber das nicht umsetzen.

Leider, denn auch die gesamte Wirtschaftspolitik in OÖ orientiert sich offensichtlich immer mehr am RETRO-Chic. Es erscheint, als bewegen wir uns in eine Richtung, die wir noch aus der Zeit eines Josef Ratzenböck in Erinnerung haben (wie „glücklich“ waren doch damals diejenigen, die in Neukirchen am Walde geboren wurden…). „Zugepflastert“ und die Natur über Gebühr belastet war damals normal.

Diesen RETRO-Chic sehen wir ja auch in Ohlsdorf. Auf der dort gerodeten Waldfläche wurde der Schotter entnommen und die Fläche befestigt. Betriebsansiedlung gibt’s aber noch immer keine.

Der Bodenverbrauch sei hierzulande um mehr als zwei Drittel gestiegen – von 2,48 Hektar pro Tag im Jahr 2021 auf 4,25 Hektar pro Tag im Jahr 2022, schreiben die OÖN. Beim nationalen Wettlauf, wer denn den größten „Bodenfraß“ in Österreich schafft, geht OÖ mit großem Abstand als Sieger durchs Ziel!
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/bodenverbrauch-in-oberoesterreich-um-zwei-drittel-gestiegen;art4,3868307

Rudolf Niederwimmer, IG Landschaftsschutz Mühlviertel

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