Ein Stall, der nahezu ohne zugekauften Strom auskommt und der beinahe energieautark ist. Cow Energy – so heißt dieses zukunftsweisende Projekt. Möglich wird es durch eine PV-Anlage auf dem Dach und digitale Stall- und Speichertechnik. Das Besondere: Überschüssiger Strom wird in den Akkus der E-Maschinen gespeichert, von denen auf dem Betrieb sehr viele im Einsatz sind – unter anderem ein E-Traktor von Fendt, der dort im Testbetrieb läuft. Auch das Tierwohl spielt eine wichtige Rolle.
Ein Milchviehhalter und Umweltingenieur aus Oberbayern hat das System zusammen mit der TU München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf umgesetzt. Nur an dreißig Tagen im Jahr braucht er noch Strom aus dem Netz.
Fast sein ganzer Betrieb ist elektrifiziert: E-Autos, E-Futterschieber, E-Futtermischwagen, E-Radlader, E-Melkroboter und außerdem ein Elektro-Traktor, der Prototyp des Fendt e100 Vario, der dort probeweise eingesetzt wird. Ein zentrales Steuerungssystem sorgt dafür, dass die Geräte miteinander „kommunizieren“ können.
Die Kosten des Projekts Cow Energy sind freilich enorm hoch – für einen normalen Milchviehbetrieb ist das derzeit noch kaum zu stemmen. Wie alle neuen Techniken beginnt auch diese Entwicklung mit einem Prototyp. Wer sich z.B. noch an die Entwicklung des Internets oder auch eines Smartphones erinnert, weiß, wie rasch solche zukunftsweisenden Systeme und Produkte in der täglichen Realität ankommen.
Hier geht’s zum interessanten Video: https://www.youtube.com/watch?v=QcrAhnt9J0E
Rudolf Niederwimmer, IG Landschaftsschutz Mühlviertel