Die E-Control stellt fest, was diese geplante Freileitung auch sein soll und schreibt in ihrer Stellungnahme zum UVP Verfahren:
„Angesichts der Möglichkeiten zur Erzeugung von erneuerbarer Energie, die eine große Region wie das Mühlviertel bietet, ist auch auf die Bedürfnisse der oberösterreichischen Industriekunden zu achten, deren Verbrauchsschwerpunkt sich im oberösterreichischen Zentralraum befindet. Die Potentiale für die Erzeugung erneuerbarer Energie im Mühlviertel gehen weit über den regionalen Verbrauch hinaus, sodass es starker Abtransportleitungen in Richtung des oberösterreichischen Zentralraumes bedarf.“
Diese Klarstellung war uns eigentlich schon lange bewusst. Neben dem bestehenden und geplanten stark auszubauenden Windpark Vorderweißenbach sind es auch Schenkenfelden, Windhaag und Rainbach, die in diese Leitung einspeisen wollen. Normalerweise alles kein Problem, aber warum man dafür die betroffene Bevölkerung einfach „schädigt“, zeigt die rücksichtslose Einstellung der Landespolitiker, der Abgeordneten zum OÖ. Landtag mit eingeschlossen.
Interessant ist, dass der größte aller geplanten Windparks in Sandl mit 22 Windrädern „abgedreht“ wurde https://www.krone.at/3631054 Das könnte damit zusammenhängen, dass es das in Sandl geplante Umspannwerk noch länger nicht geben wird.
Im Stromnetzmasterplan 2032 des Landes OÖ ist für Sandl eine Freileitung und ein Umspannwerk so definiert:
● Auslöser: Leistungsbereitstellung für dezentrale Einspeiser (Windkraft)
● 110-kV-Leitung (2 Systeme)
● Umspannwerk Sandl 110/30-kV
● ca. 16 km Trassenlänge
● Umsetzungszeitraum 2023 – 2031
● geplante Inbetriebnahme 2031
● netztechnische Bedeutung: Lokal
● Status: Planung
Nachzulesen auf der Homepage des Landes OÖ https://www.land-oberoesterreich.gv.at/187716.htm im PDF Dokument auf Seite 54.
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Betreiber des geplanten Windparks einfach zu früh dran waren? Offensichtlich hätten diese eine Erdkabel-Ableitung nach Freistadt in Eigenregie gebaut. Ähnlich erging es ja auch dem Windpark Sternwind, als dieser auf eigene Kosten eine Erdkabel-Ableitung nach Rohrbach, als Gemeinschaftsprojekt mit der Gas Connect, bauen wollte.
Ich nehme an, dass diese sogenannte Windpark-Ausschlusszone Sandl nach Errichtung einer Freileitung nach Sandl wieder fallen wird. Ob das dann für die Projektbetreiber noch interessant ist, wird man sehen. Zu kalkulieren, wie die Strompreise in rund 10 Jahren aussehen werden, ist sicherlich ein Blick in die Glaskugel. Kann sein, dass sich dann ein Windpark in Sandl nicht mehr rechnet. Nur was macht dann ein Umspannwerk in Sandl ohne Windpark?
IG Landschaftsschutz Mühlviertel – Rudolf Niederwimmer