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Wer „braucht“ die 110 kV Leitung im Mühlviertel?

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Diese Frage werden wir als betroffene Grundbesitzer und Anrainer wohl stellen dürfen. Der Stromverbrauch aus dem Leitungsnetz geht zurück, das veröffentlicht auch die E-Control (minus 5,6% im Vorjahr). 75% des österreichweiten Verbrauchs aus dem Netz wird laut E-Control dem Gewerbe und der Industrie zugerechnet.

Dass das Mühlviertel nicht gerade industrielastig ist, ist wohl unbestritten. Bleiben als Großverbraucher die vielen erfolgreichen Gewerbebetriebe, auf die wir Mühlviertler zu Recht stolz sein dürfen. Nur, gerade diese Gewerbebetriebe haben schon längst ihre Dächer mit PV-Anlagen bestückt und meist auch bereits mit Stromspeichern ausgestattet. Nur der darüber hinaus benötigte Strom wird aus dem Netz bezogen.

25% des österreichweiten Strombezuges aus dem Leitungsnetz entfällt auf die Haushalte. Auch die Mühlviertler Hausdächer sind meist schon mit PV-Paneelen bestückt. Neue Anlagen mittlerweile nur mehr in einer Größenordnung, dass der erzeugte Strom auch im eigenen Haushalt verbraucht werden kann. Die Einspeisung ist vielfach nicht möglich bzw. von den Netzbetreibern nicht erwünscht.

Über den enormen Zuwachs an lokalen Stromspeichern freut sich sogar Landesrat Achleitner. Die MwSt-Befreiung beim Kauf von PV-Anlagen mit einer Leistung bis 35 kWp entfällt auch 2025.
https://www.nachrichten.at/meine-welt/wohnen/zahl-neuer-stromspeicher-hat-sich-mehr-als-verdreifacht;art168076,3995501

Nur das Gewerbegebiet INKOBA in Bad Leonfelden wird seit Jahren als „Blackout gefährdet“ dargestellt. Dafür bedarf es, so die Netzbetreiber, eines Ringschlusses zwischen den Umspannwerken Rohrbach und Rainbach.
Wer sich mit
Google-Maps die Dächer dieses Gewerbegebietes ansieht, kann sehen, dass fast alle mit PV-Paneelen bestückt sind. Dass diese an manchen Wintertagen nicht viel Strom liefern werden ist unbestritten.
Von
Oberlaimbach (Nähe Sternsteinwarte, Bergstation Schilift) nach Burgfried (Nähe INKOBA) gibt’s aber bereits eine 30 kV Leitung. Warum speist die Energie AG vom Windpark am Sternstein nicht einfach in diese bestehende Leitung ein? Das ständige Reden über den möglichen „Blackout“ wäre ein für allemal erledigt und der Bedarf für eine neue 110 kV Leitung wäre „an den Haaren herbeigezogen“.

Wenn, ja wenn da nicht die vielen geplanten Windparks mit gigantischem Leistungsvermögen wären. Der neue Windpark Sternwald mit rund 61 MW, Schenkenfelden mit rund 50 MW, Windhaag mit weiteren 21 MW sowie Rainbach mit 21 MW in gleicher Größenordnung.

Für dieses geplante enorme Leistungsvermögen benötigt man sicherlich eine Ableitung. Dr. Pöller, unser Fachgutachter im Verfahren meint dazu: „Ob dafür eine 110 kV ausreicht, ist zu hinterfragen. Ein Upgrade auf 220 kV wäre aber ein vollkommen anderes Kaliber.“
Dazu passt auch die
Aussage eines „gewichtigen“ Mühlviertler Politikers: „Wir wollen kein Erdkabel, denn da würden wir es uns verbauen, später auf eine 220kV Leitung upzugraden.“
Diese Aussage ist für uns ein absolutes NO GO. Auch ein Abstand von 200-300 Meter ist dann noch immer massiv
gesundheitsgefährdend, nachgewiesen in wissenschaftlichen Studien (z.B. Kinderleukämie).
https://muehlviertel110kv.at/2023/10/08/magnetfelder-der-hochspannungsleitungen-und-die-gefahr-dass-kinder-an-leukaemie-erkranken/

Alle Windparks planen für die Ableitung ihrer Stromerzeugung ein Erdkabel. Das ist österreichweit so üblich. Auch Sternwind war bereits in der Planungsphase für ein 110 kV Erdkabel nach Rohrbach relativ weit fortgeschritten (entlang der Gastrasse und Verlegung gemeinsam mit der zweiten Gasröhre). Das hat die Energie AG unterbunden und einen – bis jetzt fiktiven – Einspeisepunkt in Langbruck (Bad Leonfelden) vorgeschrieben. Damit will man diese Freileitung „einzementieren“, weil der Bedarf sich sonst einfach nicht mehr begründen lässt.
Nur, diese Ableitung ist kein „Versorgungsauftrag“, das wäre nur zur Gewinnmaximierung der Netzbetreiber. Die Windparks im Netzgebiet der
Linz Netz könnten ja auch in Rainbach oder im neu ausgebauten Umspannwerk Frinsdorf problemlos einspeisen!

IG Landschaftsschutz Mühlviertel – Rudolf Niederwimmer

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