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Und wieder ein Experte für Energietechnik?

Vor kurzem erklärte ein höherer Beamter des Landes – ein Mühlviertler den viele von uns (zu) gut kennen – in einer Diskussion: „Die Freileitung ist der Mercedes, das Erdkabel ist der Moskwitsch (Anmerkung: ehemalige russische Automarke)“.

Warum mischt ein Beamter im technischen Auswahlverfahren der Netzbetreiber mit?
Von so manchen Politikern sind wir es ja schon gewohnt, dass sie eine hohe „technische Expertise“ mitbringen und dies auch kundtun.
Von Beamten sind wir es normalerweise gewohnt, dass sie sich in ihrem jeweiligen Fachgebiet der Objektivität verpflichtet fühlen.

Wir als betroffene Bürger betrachten die Sache im Sinne von Mensch und Natur. Dass unsere gewählten Mandatare – und leider auch so manch Beamter – das anders sehen, schmerzt.
Mensch und Natur darf offenbar „gequält“ werden, wenn nur die Dividende der Aktionäre stimmt.

Die immer wieder ins Treffen geführten zu hohen Baukosten für das Erdkabel hat der Fachmann Prof. Dr. Brakelmann mit seiner Studie entkräftet und den Verantwortlichen auch persönlich ausführlich dargelegt. Und das ist wirklich ein Experte.

Wenn vor rund 40 Jahren beim Verlegen der Gasleitung ähnlich gedacht worden wäre, würde uns diese Leitung ständig ins Auge springen. So aber hat sich die Natur regeneriert und die meisten von uns wissen nicht einmal mehr, wo genau die Leitung verlegt wurde.

Bei der Gasleitungstrasse ist es offensichtlich, welche „Moskwitsch“ und welche „Mercedes“ ist.

Bei der Stromleitungstrasse tut sich offenbar so mancher schon schwerer.

(als kleine Hilfestellung für die „Experten“: Links eine Freileitung, rechts ein Erdkabel – jeweils nach Fertigstellung)

Schlussbemerkung

Niemand hindert die Energieversorger und Monopol-Netzbetreiber daran, das Netz auszubauen. Wir ganz sicher nicht.
Ein Genehmigungsverfahren für eine Erdkabellösung hätte schon vor Jahren abgewickelt werden können. Ganz ohne Einsprüche und ganz ohne Widerstand. Die Leitung wäre schon längst in Betrieb und hätte den Netzbetreibern viel Geld eingespielt.

Doch die Netzbetreiber – sowie jene Politiker, die sie unterstützen – verharren auf ihrem Standpunkt, dass es unbedingt eine Freileitung sein muss! Egal ob Mensch und Umwelt davon beeinträchtigt werden. Sie können auch auf ihrem Standpunkt verharren, egal wie lange es bis zur Inbetriebnahme dauert. Denn diese Monopol- und Kartell-Unternehmen haben keinen Mitbewerber zu fürchten.

Eine Frage an die Politik: Monopole und Kartelle sind doch schon längst nicht mehr zeitgemäß, oder?
Warum wird das nicht abgestellt? Warum wird immer nur auf die Dividende geschielt?
Können oder wollen „unsere“ Mandatare das nicht ändern?

Rudolf Niederwimmer, Interessengemeinschaft Landschaftsschutz Mühlviertel

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