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Hochspannungs-Frei-Leitungen bedeuten einen schweren Eingriff in die Natur

Die Einbringung großer Technik in die Natur verändert deren Charakter unwiederbringlich.
125 Hochspannungsmasten würden für die 110kV-Leitung Mühlviertel alleine auf der Strecke zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach errichtet werden. Im Hochspannungsblog der Netz OÖ ist ein aktueller Planungsentwurf dieser Trasse dargestellt, siehe Bildausschnitt.

Schau nach inwieweit du, deine Familie oder Freunde betroffen sind!

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Quelle: https://www.hochspannungsblog.at/Projekte/Muehlviertel#

110kV-Hochspannungsmasten sind 25 bis über 30 Meter hoch. Das Stahl-Beton-Funda­ment für einen Masten hat eine Abmessung von mindestens 5 x 5 x 5 Metern (L x B x T), das entspricht 125 m³ Stahlbeton.
Für diese Menge sind ca. 18 dreiachsige Betonmischwagen nötig, wobei diese LKWs auch zu den Fundamenten gelangen müssen. Dies geschieht meist über eigens errichtete „Schotterstraßen“.

Die Abstände zwischen den vorgesehenen Stahlgittermasten betragen 200 bis 250 m.
Welche Auswirkungen dies auf die Menschen hat, die im unmittelbaren Nahebereich derartiger Monsterleitungen leben müssen, ist wohl bekannt.

 

Fachdialog und Freileitungsplanung –
ein Parallellauf der Netzbetreiber ?

Die Fachabteilungen von Netz OÖ und Linz Netz haben das vergangene Jahr offensichtlich nicht nur dazu genutzt, eine umfassende Stellungnahme zur Erdkabel-Machbarkeitsstudie von Dritten ausarbeiten zu lassen. Wie bereits berichtet, wird das im September übergebene 310 Seiten lange Konvolut gerade eingehend von unseren Experten analysiert.
Parallell läuft offensichtlich die Freileitungsplanung einfach so weiter. So erhielten kurz vor Weihnachten die Grundeigentümer zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach von der Netz OÖ ein Schreiben mit einer Information zum inzwischen „überarbeiteten“ Freileitungs-Trassenplan. Das Schreiben enthielt ebenso die Ankündigung, dass ein sogenannter Vorarbeitenbescheid für Erhebungsarbeiten (Bodenbeschaffenheit usw.) bei der Behörde beantragt werde. Auch den Grundeigentümern im Abschnitt 8c (Freistadt – Bad Leonfelden) wurde dieses Vorhaben inzwischen schriftlich von der Linz Netz mitgeteilt.

 

Vorarbeitenbescheid – eine vermeintliche Machtdemonstration

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Vor wenigen Tagen haben die Netzbetreiber laut eigenen Angaben beim Amt der OÖ Landesregierung einen sogenannten Vorarbeitenbescheid beantragt. Dieser soll ihnen die rechtliche Sicherheit bieten, Grundstücke rund um die geplante 110 kV-Leitung jederzeit begehen, befahren und beproben zu dürfen. Der Vorarbeitenbescheid ist ein Machtinstrument, mit dem die Netzbetreiber den betroffenen Grundeigentümern demonstrieren wollen, dass sie weiterhin an ihrem Plan der Realisierung einer Freileitung festhalten.
Da damit nur Vorerhebungen für die Erstellung der Einreichunterlagen gemacht werden dürfen, die sowieso bereits seit Monaten im Laufen sind, stellt sich die Frage nach dessen Sinnhaftigkeit. Aber vielleicht dient der Vorarbeitenbescheid ja auch dazu, endlich die Planungsarbeiten für eine ernsthafte Erdkabeltrasse durchzuführen, auf deren Präsentation die betroffene Bevölkerung nun schon sehr lange warten muss.
Die IGLM wird mit umfassendem Einsatz, hochrangiger wissenschaftlicher Expertise und allen zu Gebote stehenden rechtlichen Mitteln weiterhin intensiv für 110-kV-Erdkabeltrassen im Mühlviertel eintreten – und in der Planungsregion werden schließlich auch innovative Erdkabeltrassen errichtet werden!

Das Mühlviertel hat sich Erdkabel verdient – die Zeit ist reif dafür!
Wir sagen DANKE !
 

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„Wenn der Wind der Veränderung weht, ist es an der Zeit, Windmühlen zu bauen und keine Mauern“ heißt es sinngemäß in einem Sprichwort. Das sehen viele Menschen, die sich für das Mühlviertel und seine wunderbaren Naturräume stark machen, genau so.
Die beste Lösung in der Umsetzung einer 110.000 Volt Hochspannungsleitung ist ohne vernünftigen Zweifel ein ERDKABEL – technisch längst machbar, sicherer, wesentlich verträglicher für die Bewohner und im Gesamtkostenvergleich zur Freileitung eine ehrliche und faire und endlich zukunftsfähige Option.
Vielen DANK an alle, die dieses innovative Projekt für das Mühlviertel regelmäßig mit ihren Spenden unterstützen, zuletzt auch mit dem Kauf des neu aufgelegten Erdkabelkalenders. Mit den Einnamen wird derzeit hauptsächlich der hochwertige Einsatz auf Expertenebene bestritten.

 

Ein veraltetes Gesetz beschert dem Österreichischen Stromnetzmonopol sicheres Geld

Ein Bericht aus dem FAIRKABELN-Rundbrief vom Dezember 2020
„… Wie Du weißt, bestimmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen die Richtung und die Umsetzungsmöglichkeiten in unserem Rechtsstaat. Doch wenn diese Gesetze eine Schieflage aufweisen, dann entsteht Verwüstung und es geht in die falsche Richtung.“
In der Frage der Starkstromtransporte bestimmt ein Gesetz – das so genannte „Starkstromwegegesetz“ aus dem Jahr 1968 – die anzuwendende Leitungstechnik. Und weil es in der Mitte des letzten Jahrhunderts noch keine modernen Erdkabel für den Starkstromtransport gab, kennt dieses Gesetz nur Freileitungen als „Stand der Technik“ und verhindert so den Einsatz moderner Technik zum Wohl von uns Menschen. Den Stromfirmen bzw. Netzbetreibern ist das sehr recht, denn die hohen Übertragungsverluste auf Freileitungen werden uns Endkunden weiterverrechnet und sind somit ein „garantierter“ Umsatz mit dem fix zu planen ist. Die Stromfirmen machen also mit den hohen Übertragungsverlusten ein lukratives Geschäft – und das auf unsere Kosten und natürlich auch auf Kosten der Umwelt.
Zur Verdeutlichung: Die jährlichen Stromverlustkosten je Leitungskilometer für 380KV betragen € 2.600.000,-*. Umgelegt auf die ca. 140 km lange Salzburg II Leitung macht das jedes Jahr einen Betrag von € 363.000.000,- aus der für die Netzbetreiber einen „Grundumsatz“ darstellt und den wir Endkunden zahlen!!! Zum Vergleich betragen die Stromverlustkosten bei einem 2-systemigen Erdkabel € 990.000,- pro KM und Jahr – eine Einsparung von 62%. Bei einem 4-systemigen Erdkabel betragen die Verlustkosten gar nur €730.000,- pro KM und Jahr – würden also für uns eine Reduktion der Verlustkosten um 72% bringen.
Somit erklärt sich der große Widerstand der Stromfirmen bzw. deren Netzbetreiber. Ein Stromnetz zu betreiben ist ein Riesengeschäft und der Leitungsverlust eine höchst lukrative Umsatzsparte, da sie fast unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch und durch die Weiterverrechnung an uns Endkunden einen fix kalkulierbaren Umsatzbestandteil repräsentiert.
Es ist also allerhöchste Zeit, diese gesetzliche Schieflage zu korrigieren. Die E-Wirtschaft hat es seit über 50 Jahren durch massives Lobbying geschafft, die Politiker von der Novellierung dieses Gesetzes abzuhalten, das wollen wir nicht länger hinnehmen und gehen daher auf die Straße, um Erdkabel als die zu verwendende Leitungstechnik zu etablieren!
*)Quelle: „Erdkabel für den Netzausbau – Höchstspannungskabel, Drehstrom und Gleichstrom, Minimaltrassen, Zuverlässigkeit, Kosten“ von Prof. Dr.-Ing. habil. Heinrich Brakelmann und Prof. Dr. Lorenz J. Jarass, M.S. Erschienen 2019 bei „BoD – Books on Demand, Nordstedt, ISBN: 978-3-7481-2103-9

 

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https://www.fairkabeln.at/mach-mit

 

Man muss nicht unter einer Hochspannungsleitung leben,
um für ein Erdkabel zu sein.

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„I bin für‘s Erdkabel, was denn sonst?!

 
Mit naturverbundenen herzlichen Grüßen
Eure IG Landschaftsschutz / Fairkabeln Mühlviertel
 

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